Situation 03, der Pool: die Menschen auf beiden Seiten können sich durch die Glasscheibe sehen. Schlitze in der Scheibe ermöglichen das auflösen der Grenze durch fließendes Wasser
Situation 04, Ruheraum: verschiedene Schlafkojen sind miteinander verschränkt und überqueren so fast nicht sichtbar die Grenze. Das Material ist in einigen Bereichen flexibel dehnbar
Situation 05, Teeraum: die separierende Wand ist perforiert und ermöglicht eine direkte Kommunikation bei einer Tasse Tee. Der Raum ist groß genug um sich mit ausreichend Abstand aufzuhalten
Ausstellungs-Exponat / der gebaute Grenz-Schnitt mit 5 Modellen von den verschiedenen Situationen und weiteren Informationen
Besucher*innen der Ausstellung erhalten weiterführende Informationen über die aktuelle Grenzsituation direkt am Exponat
Im hellen, freundlichen Teeraum kann durch die perforierte Trennung gegenseitig Tee eingeschenkt werden
Das Exponat kann von zwei Seiten (Nord- und Süd) betrachtet werden und beinhaltet Informationen zur jeweiligen Seite
Jimjilbang
Der konzeptuelle Entwurf des unterirdischen Badehauses ‚jimjilbang‘ schafft Bewusstsein für den aktuellen Umgang mit der harten Grenze zwischen Nord- und Südkorea und setzt sich mit der Möglichkeit einer Annäherung auseinander. Das Badehaus ist ein im Alltag verankerter Teil in der koreanischen Kultur. In diesem Rahmen ermöglichen fünf architektonische Situationen die Verhandlung der starren Grenze und schaffen so radikal erfahrbare neue Arten der (nicht-) Begegnung, Kommunikation und Auseinandersetzung zwischen den beiden Seiten. Jimjilbang ist ein Gebäudekomplex auf der Grenze zwischen Nord und Südkorea, wobei sich die Demarkationslinie als räumliche Trennung durch das Gebäude zieht. Die Nutzer*innen des Badehauses verbleiben beim Besuch jeweils auf ihrer Seite und erfahren beim Bewegen und Benutzen der Bereiche verschiedene Formen der Grenzauflösung. Die räumliche Gestaltung des Badehauses verbindet und trennt zur selben Zeit. Es entsteht ein Wechselspiel zwischen der intensiven Erfahrung der Benutzer*innen – eine Mischung aus positiver Begegnung und herausfordernder Auseinandersetzung.
Die im Badehaus stattfindenden Begegnungssituationen wurden in ein Ausstellungs-Exponat als »gebauter Grenzschnitt« übersetzt. Die Betrachter*innen können sich für eine der beiden Seiten entscheiden. Fünf Modelle ermöglichen ihnen, die Situationen im Korridor („hören“), in der Umkleide (sehen), im Pool (sehen und fühlen), im Ruheraum (fühlen) und im Teeraum (sprechen, austauschen) durch Interaktion miteinander zu erleben. Ein Soundscape in koreanischer Sprache schafft die auditive Ebene des Exponats. Dabei fokussiert jede Situation eine andere Art der Begegnung, vom gegenseitigen Hören über das Fühlen zum Kommunizieren über Sprache. Das Ausstellungsexponat beinhaltet weiterführende und ortsspezifische Informationen zu Nord- und Südkorea.
Das Projekt wurde des Weiteren bei dem Wettbewerb »Borders – DMZ Underground Bathhouse« eingereicht.
Kategorie:
Research
Szenografie
Leistungen:
Research
Konzept
ion
Gestaltung
Visualisierung
Realisierung des Ausstellungsexponats
Team:
Jana Beckmann
Janna Nikoleit
Laura Stolte
Jahr:
2016
Ort:
Kiel
Kooperation:
Muthesius Kunsthochschule
Publikation / Ausstellung im Rahmen der Ausstellung »border (as) space« an der Muthesius Kunsthochschule, Wettbewerbsbeitrag »Borders – DMZ Underground Bathhouse«
Situation 03, der Pool: die Menschen auf beiden Seiten können sich durch die Glasscheibe sehen. Schlitze in der Scheibe ermöglichen das auflösen der Grenze durch fließendes Wasser
Situation 04, Ruheraum: verschiedene Schlafkojen sind miteinander verschränkt und überqueren so fast nicht sichtbar die Grenze. Das Material ist in einigen Bereichen flexibel dehnbar
Situation 05, Teeraum: die separierende Wand ist perforiert und ermöglicht eine direkte Kommunikation bei einer Tasse Tee. Der Raum ist groß genug um sich mit ausreichend Abstand aufzuhalten
Ausstellungs-Exponat / der gebaute Grenz-Schnitt mit 5 Modellen von den verschiedenen Situationen und weiteren Informationen
Besucher*innen der Ausstellung erhalten weiterführende Informationen über die aktuelle Grenzsituation direkt am Exponat
Szenografie
flex – Beckmann und Nikoleit GbR
Hamburg